Falls Du ein Fahrzeug leasen willst, ist eine der Fragen die anfangs zu klären sind, für wie viele Jahre Du dich vertraglich an den Leasinggeber binden möchtest. Die typischen Laufzeiten betragen zwei, drei oder vier Jahre. In einigen Fällen sind längere Leasingzeiten möglich. Eine vorzeitige Beendigung des laufenden Vertrags ist grundsätzlich ausgeschlossen. Nur in wenigen Sonderfällen ist eine außerordentliche Kündigung möglich. Stimmt das Leasingunternehmen ihr zu, lässt es sich gerne durch eine hohe Abschlusszahlung entschädigen. Einige Leasing-Interessenten schreckt das ab. Es kommt ebenso vor, dass ein Fahrzeug schlichtweg nicht so lange benötigt wird. Die Kfz-Leasingbranche hat sich darüber Gedanken gemacht und bietet alternativ Kurzzeitleasing mit Nutzungszeiten von unter zwei Jahren an.

Ab wann gilt Leasing als Kurzzeitleasing?

Leasing und Kurzzeitleasing unterscheiden sich inhaltlich nicht. Beide erfolgen in aller Regel als Kilometerleasing, bei dem die Gesamtfahrleistung zu Vertragsende zur Berechnung der monatlichen Rate herangezogen wird. Das für den Leasingnehmer finanziell riskante Restwertleasing ist aufgrund seiner Nachteile auch bei Kurzzeitverträgen nur noch selten anzutreffen.

Die Unterhaltskosten, also eine Vollkaskoversicherung und die Kfz-Steuer fallen bei 6 oder 12 Monaten Leasing wie gehabt auf dich als Leasingnehmer zurück. Entscheidest Du dich für ein Full-Service-Leasing-Angebot sind diese Posten bereits in der etwas höheren Leasingrate integriert. In dieser Form ähnelt Kurzzeitleasing dem Auto-Abo , welches mit vergleichbaren Nutzungszeiten von unter 48 Monaten wirbt.

Anders als Leasing, für das eine Mindestvertragslaufzeit von sechs Monaten gilt, sind Auto-Abos für noch kürzere Laufzeiten ab einem Monat erhältlich. Trotz gewisser Ähnlichkeiten werden die Unterschiede im Direktvergleich schnell klar. Als Leasingkunde hast Du die Option, dein Wunschfahrzeug nach eigenen Vorgaben zu konfigurieren, während Auto-Abo Anbieter Fahrzeuge anbieten, auf deren Ausstattung Du keinen oder nur selten Einfluss hast. Trotz dieser Tatsache sind nicht alle Wagen sofort verfügbar. Auch wird beim Kurzzeitleasing keine 2-300 Euro teure Startgebühr fällig, wie sie einige Anbieter von Auto-Abos erheben.

Kurzzeitleasing beeinflusst die BAFA Förderung

Ein weiterer Kostenvorteil, den Leasing gegenüber einem Auto-Abo ausspielen kann, ergibt sich beim Leasen eines Elektroautos, Brennstoffzellenfahrzeugs oder eines Plug-In Hybriden. Zur Förderung umweltverträglicher Antriebe gewährt das BAFA sowohl bei Kauf als auch Leasing eine Umwelt- und Innovationsprämie. Letztere bezeichnet die Verdoppelung des Umweltbeitrages. Diese Förderprämien erhalten nur Halter von gekauften und geleasten Fahrzeuge. Hat man ein Auto im Abo gemietet, gibt es keine Förderung. Mit diesem bis Ende 2022 verlängerten Zuschuss soll die Motivation zum Umstieg weg vom konventionellen Verbrennungsmotor angekurbelt werden. Er kann für Fahrzeuge beantragt werden, deren Nettolistenpreis 65.000 Euro nicht übersteigt. Dazu wird der Nettolistenpreis eines Basismodells herangezogen. Im Fahrzeug enthaltene Sonderausstattung, die den Preis erhöht ist dabei außen vor. Die Liste der aktuell geförderten Fahrzeugmodelle findest Du auf der Internetseite des BAFA.

Die Höhe der Umweltprämie ist neben dem Nettolistenpreis zusätzlich an die Dauer des Leasingvertrags geknüpft. Beläuft der sich auf über 24 Monate, ist die Anforderung für die maximal mögliche Förderung in Höhe von € 6.000 oder € 5.000 für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis über 40.000 Euro erfüllt. Für Kurzzeitleasing staffelt sich der Fördersatz inklusive Innovationsprämie wie folgt:

Leasingdauer

6-11 Monate

Leasingdauer

11-23 Monate

E-Auto

Nettolistenpreis < € 40.000

€ 1.500

€ 3.000

Nettolistenpreis > € 40.000

€ 1.250

€ 2.500

Plug-In Hybrid

Nettolistenpreis < € 40.000

€ 1.125

€ 2.250

Nettolistenpreis > € 40.000

€ 937,50

€ 1.875

Ist Kurzzeitleasing teurer als ein mehrjähriger Leasingvertrag?

Den Leasingunternehmen garantieren Langzeitkunden sichere langfristige Einnahmen und einen geringeren Verwaltungsaufwand. Der Gedanke liegt folglich nahe, dass Kurzzeitverträge mit höheren monatlichen Raten verbunden sein könnten. Im Einzelfall kann es so sein. Häufig bewegen sich die Kosten jedoch auf vergleichbarem Niveau oder sind sogar geringer.

In der Geschäftswelt ist Leasing gang und gäbe, während Privatleute ihm manchmal skeptisch gegenüberstehen. Kurze Leasinglaufzeiten und attraktive Raten erschließen neuen Zielgruppen und geben potenziellen Interessenten die Chance, Leasing für eine begrenzte Zeit zu testen. Vom Konzept überzeugt gewinnen Leasingunternehmen auf diese Weise Neukunden, die sich in Folge zu Bestandskunden entwickeln können. Deshalb subventionieren einige Anbieter Kurzzeitleasing.

Ein zusätzlicher Bonus für sie ist, dass die Fahrzeuge im Laufe von 6 bis 12 Monaten keinen nennenswerten Verschleiß erfahren. Der geringe Tachostand zum Ende des Leasings prädestiniert sie zum weiteren Einsatz als Leasingfahrzeug oder aufgrund der hohen Nachfrage zum Verkauf als Jahreswagen. Insbesondere wenn es sich um Modelle wertstabiler Marken wie beispielsweise Audi oder Mercedes handelt.

Obgleich bei Kurzzeitleasing ebenfalls eine Überführungsgebühr anfällt, bedeutet eine Leasingdauer von bis zu einem Jahr für dich als Leasingkunde geringere Nebenkosten. Nur in seltenen Fällen fällt während des Leasings ein Servicetermin an, denn das Wartungsintervall vieler Neuwagen beträgt 2 Jahre oder alle 15.000 bzw. 30.000 Kilometer. Auch eine TÜV-Inspektion wird in dieser Zeit nicht fällig. Mit verschleißbedingten Reparaturen ist ebenso wenig zu rechnen. Gewährt ein Fahrzeughersteller einen Neuwagenrabatt kannst Du zusätzlich sparen. Wegen der kurzen Vertragsdauer hat der Preisnachlass einen spürbaren Einfluss auf die Höhe der monatlichen Rate.

In diesen Fällen eignen sich kurze Leasinglaufzeiten besonders

  • Zwei bis vier Jahre sind ein Zeitfenster, in dem viel passieren kann. Ob im laufenden Geschäft, in der Familie oder am Arbeitsplatz. Durchaus verständlich, dass sich einige Leasingnehmer nicht langfristig an ein Fahrzeug binden möchten. Das Bedürfnis, ein Kfz individuell der Geschäfts- oder Lebenssituation anpassen zu können, überwiegt.
  • Einjahres- oder 6-Monats-Leasing gibt Unternehmen die Option, ihren Fuhrpark bedarfsgerecht zu gestalten. Mitarbeiter mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen können mit einem Dienstfahrzeug ausgestattet und der Umfang des Fuhrparks für kurz- oder mittelfristige Projekte individuell erweitert werden.
  • Familienplanung, Jobwechsel oder Umzug können die an ein Leasingauto gestellten Anforderungen ändern. Im Vergleich zur regulären Leasingdauer ist mit Kurzzeitleasing der Wechsel zu einem anderen Fahrzeugtyp früher möglich.
  • Privatleasing -Interessenten haben die Möglichkeit, Kfz-Leasing ein oder auch nur ein halbes Jahr zu testen und sich davon zu überzeugen, anstatt sich über mehrere Jahre vertraglich zu verpflichten.
  • Der leicht überschaubare Planungshorizont von bis zu einem Jahr vereinfacht die Kostenkalkulation und verringert dein finanzielles Risiko. Er erlaubt es dir zu sehen, ob Du mit der Belastung einer monatlichen Leasingrate klarkommst.
  • Alle paar Jahre findet ein Modellwechsel statt. Es kann vorkommen, dass der aktuelle Leasingvertrag demnächst ausläuft, das Wunschauto aber noch nicht lieferbar ist oder gar erst im Folgejahr auf den Markt kommt. Ärgerlich, wenn Du dich jetzt für 2 bis 4 Jahre für ein Auto entscheiden müsstest, dass nicht deine erste Wahl ist. Mit Kurzzeitleasing kannst Du die Zeit überbrücken.
  • Falls Du nicht weißt, welches Fahrzeug am besten zu dir passt, ob beispielsweise Limousine, Kombi oder SUV, probiere unterschiedliche Marken oder Modelle für mindestens 6 Monate aus. Anschließend wechselst Du zum Nächsten, bis das Richtige gefunden ist. Bist Du von einem Wagen überzeugt, kannst Du dich für eine längere Vertragslaufzeit entscheiden.
  • Elektromobilität hat sich die letzten Jahre sprunghaft weiterentwickelt. Akkus werden leichter, die Ladezeiten kürzer. Batteriekapazitäten und erzielbare Reichweiten steigen stetig an, während der Energiekonsum durch effizientere Antriebssysteme verringert wird. In keiner anderen Fahrzeuggattung wird aktuell so viel Entwicklungsarbeit investiert. Das bedeutet zugleich, dass die in Elektrofahrzeugen eingesetzte Technik nach ein oder zwei Jahren überholt oder veraltet sein kann und die Vorteile eines neuen Modells deutlich überwiegen. Dank kurzer Leasingzeiten fährst Du immer E-Autos, die sich auf technisch neuestem Stand befinden und profitierst so von jeder technischen Neuerung.
  • Der Wechsel auf ein E-Auto fällt vielen Autofahrern nach wie vor schwer. Leasing für 6 oder 12 Monate kann als Probezeit genutzt werden. Überzeugt das Antriebskonzept, findest Du bei uns die aktuellsten Elektroauto-Leasingangebote.